Shakespeare in Zeiten von „saLzH“

Mittlerweile ist das Distanzlernen selbst zur empfundenen Tragödie vieler Jugendlicher geworden – vielleicht ein Umstand, der eine Auseinandersetzung mit Shakespeares Intentionen auch nach rund 400 Jahren eindrücklicher denn je spüren und nachempfinden lässt.

Man könnte sie schier als tragisch bezeichnen, die Wochen ohne die Klassenkameraden und das gewohnte Umfeld ohne klare Aussicht auf eine „Zeit, zurück in normal“. Man könnte meinen, selbst die eine oder andere „klassische Deutschstunde“ werde mittlerweile vermisst, denn sich immer wieder aufs Neue selbst zu motivieren, fällt zunehmend schwerer. Nach anfänglichem Murren ließen sich die Jugendlichen dann Aufzug für Aufzug immer mehr auf den meist gespielten Dramatiker der Weltliteratur ein, der sie offensichtlich doch auf eine eigene Art berührte. Das „Rendezvous mit Shakespeare“ und die etwas andere Art der szenischen Auseinandersetzung mit der Weltliteratur in Distanz zur Schule, fand schlussendlich sogar ein „Happy End“, als eine Neunklässlerin dies mit „das hat richtig Spaß gemacht“ kommentierte. Ob nun das „Zeitalter Corona“ mit einhergehender Eintönigkeit und Langeweile die Kreativität der Teenager fördert(e), bleibt offen. Eines aber steht fest: Klassik kombiniert mit modern geht auch zuhause, das lassen zumindest die facettenreichen Umsetzungen der berühmtesten Szenen aus „Romeo&Julia“ anhand einiger Produkte der Neunklässler vermuten.